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Ein Lebewohl

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Lisa4art's avatar
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Literature Text

Minuten im Sekundentakt
ein Jahr ist schnell verflogen
Das Leben nur ein Augenblick
die Zeit hat mich betrogen

Vor Wochen hat ich schwarzes Haar
nun sind sie blass und grau
Nach nur einem Wimpernschlag
war ich eine alte Frau

Eben noch da war ich jung
die Welt lag mir zu Füßen
und nun hör ich so nahe schon
die Toten leise grüßen

Morgenglut und Abendrot
leichter Wind und Sturm
der Himmel einst so strahlend blau
ein dunkler Wolkenturm

Lichtermeer der Abendwelt
Felswände grau und matt
Berggipfel und Schneekristall
die Wunder einer Stadt

Ich war so blind so ahnungslos
hätte ich nur Acht gegeben
könnt ich doch einen einzgen Tag
ein zweites Mal erleben

Es ist noch keine Stunde her
da erwachte Morgenlicht
schon tanzen Schatten durch das Land
verschleiern meine Sicht

Eben noch so kommst mir vor
saß ich allein am Strand
roch die salzige Meeresluft
machte Abdrücke im Sand

Doch diese sind schon lange fort
vom Wasser weggewaschen
Ich trete diese Reise an
um neue zu hinterlassen

Nie mehr bin ich unachtsam
dies werd ich mir geloben
Mein Abschiedswort ein Lebewohl
die Hand zum Gruß erhoben

Mein Atem wird schon langsam schwer
Der Wind streichelt mich sacht
Ach könnte ich doch Sterne sehen
In dieser letzten Nacht
Comments19
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TheRealPetron's avatar
Ein sehr ausdrucksstarkes Gedicht, gefällt mir sehr gut!